“Zurück in eure Gaskammer”: Mann beschimpft israelischen Gastronom in Berlin
- Ein Mann hat in Berlin einen israelischen Gastronom antisemitisch beleidigt
- Der 60-Jährige stieß vor laufender Kamera übelste Drohungen aus
Yorai Feinberg führt ein israelisches Restaurant in Berlin, das “Feinberg’s”, nicht weit vom KaDeWe. Es gibt sephardische Gerichte, viel Vegetarisches, auch Veganes.
Am Dienstagnachmittag stand Feinberg also vor seinem Lokal. Was sich dann abspielte, dokumentiert ein Video, das laut “B.Z.” seine Freundin Kamila Thomas drehte – und mittlerweile abertausende Male angeklickt wurde.
Zu sehen ist ein älterer Mann, kurzes helles Haar, blaue Winterjacke, der Feinberg beschimpft. Er habe ja nichts gegen einen Menschen, sagt der Mann, aber “ihr seid verrückt”.
Wen der Mann mit “ihr” meint, wird nur allzu deutlich: Menschen aus Israel, Juden. Die Szene ist ein weiterer Fall von Antisemitismus, wie er viel zu oft zu beobachten ist in Deutschland.
Je länger der Mann – laut Polizei ein 60 Jahre alter Deutscher – spricht, desto fürchterlicher werden seine Worte.
“In zehn Jahren lebst du nicht mehr”
Die Israelis führten seit 70 Jahren Krieg gegen die Palästinenser, sagt er, “und jetzt wollt ihr euch hier installieren”, dabei seien sie in Deutschland wie Palästina nur Gäste.
Feinberg bleibt ruhig, fragt nach. Verwahrt sich nur dagegen, dass ihm der Mann allzu nah auf die Pelle rückt. “Sie spucken mich an, bleiben Sie weg”, sagt er einmal.
Der Mann macht immer weiter. “In zehn Jahren lebst du nicht mehr.” Warum? Das will er nicht sagen.
Er zeigt auf den siebenarmigen Kerzenleuchter, die jüdische Menora, im Fenster des Restaurants. “Diese Scheiße geht hier nicht.” Warum? “Das ist nicht mein System.”
Feinberg winkt einem vorbeifahrenden Polizeiauto. Der Mann lässt sich dadurch nicht bremsen, spricht direkt in die Kamera.
“Ihr werdet alle in der Gaskammer landen”
“Da, niemand schützt euch. Ihr werdet alle in der Gaskammer landen. Alle wieder zurück in eure blöde Gaskammer, keiner will euch hier”, schimpft der Mann.
Sechs Minuten dauert diese unsägliche Tirade. Dann endet das Video, offenbar weil die Polizisten fordern, die Kamera auszumachen.
Wie die Polizei mitteilt, habe der Mann auch die Beamten beleidigt, die ihm Handfesseln anlegen und ihn vorläufig festnehmen. Auf Anfrage heißt es, jetzt ermittele der Staatsschutz gegen den Mann, wegen Volksverhetzung.
(ll)
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