Wegen eines peinlichen Fehlers hätte Österreich nun fast keinen Vizekanzler
Am Montag hat Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen die neue Regierung von Kanzler Sebastian Kurz vereidigt. Fast hätte der 73-Jährige die Vizekanzlerschaft von FPÖ-Rechtsaußen Heinz-Christian Strache verhindert – wegen eines Missgeschicks.
Van der Bellen vergaß, dem Politiker die Hand zu geben und ihm zum Gelöbnis aufzufordern. Es wäre ein Fehler mit Folgen gewesen.
Hätte Van der Bellen Strache tatsächlich nicht das Gelöbnis sprechen lassen, wäre der FPÖ-Chef jetzt nicht im Amt, sagt der Verfassungsjurist Heinz Meyer der österreichischen Tageszeitung “Die Presse”.
Der Präsident bemerkte seinen Fehler jedoch noch rechtzeitig und ging zu Strache zurück.
Und noch ein Fehler
Doch noch ein weiteres Missgeschick unterlief Van der Bellen am Montag. Nachdem er allen neuen Ministern die Gelöbnisformel abgenommen hatte, griff sich Van der Bellen an den Kopf.
Ihm fiel ein, dass die sogenannten Bestallungsurkunden noch unterschrieben werden müssen.
Diese Episode verdeutlich: Dass Van der Bellen Strache überging, war wohl keine Absicht, um den Rechtspopulisten eins auszuwischen. Sondern wirklich nur Vergesslichkeit.
➨ Mehr zum Thema: Wer glaubt, dass Österreich nun wie Polen und Ungarn wird, hat die wahre Gefahr nicht erkannt
Langeweile in Wien?
Auch seinen einstigen Rivalen um das Amt des Bundespräsidenten, FPÖ-Politiker Norbert Hofer, begegnete Van der Bellen am Montag. “Man hatte fast den Eindruck, die beiden könnten gleich noch einen Kaffee trinken gehen, um über alte Zeiten zu sprechen”, berichtet die “Welt” über diesen Moment.
Die aufgeladene Wahlkampf-Zeit in Österreich ist vorbei. Von den Beschimpfungen und Vorwürfen der Vergangenheit war am Montag nicht mehr viel zu spüren.
Ohne die Fehler von Van der Bellen wäre die Vereidigung des jüngsten Kanzlers mit seinem unerfahrenen Team wohl fast langweilig gewesen.
➨ Mehr zum Thema: Das ist die rechtsextreme Vergangenheit von FPÖ-Chef und Vizekanzler Strache
(lp)
You Might Like