Die Europäische Union hat die zweite Phase der Brexit-Verhandlungen gestartet. Beim EU-Gipfel am Freitag stellten die 27 verbleibenden Länder offiziell fest, dass es in den bisherigen Gesprächen ausreichenden Fortschritt gegeben habe.

Das ist passiert: 

► Die Brexit-Verhandlungen waren zuletzt stark ins Stocken geraten. Die EU und Großbritannien konnten sich in vielen Punkten nicht einigen. 

► Streitpunkte waren vor allem die Summe, die Großbritannien für den Austritt zahlen sollte, der Umgang mit der irisch-nordirischen Grenze zwischen EU und dem Vereinigten Königreich sowie der zukünftige Status von EU-Bürgern in Großbritannien. 

► Nachdem Premierministerin May der EU in beiden Fällen erhebliche Zugeständnisse anbot, gelang nun ein Durchbruch. 

Darum ist es wichtig: 

Großbritannien will unbedingt rasch die künftige Partnerschaft zur EU klären. Die EU tritt allerdings auf die Bremse: In den nächsten Wochen soll zunächst nur über eine etwa zweijährige Übergangsphase nach dem Brexit gesprochen werden, dann über das Austrittsabkommen.

Die EU will vor dem Brexit nur den Rahmen der künftigen Beziehungen in einer “politischen Erklärung” festlegen. Der maltesische Regierungschef Joseph Muscat forderte London auf, erst einmal zu erklären, wie die künftigen Beziehungen aussehen sollen.

Aus Sicht der EU kann Großbritannien nach dem Ausstieg nicht dieselben Vorteile haben wie als Mitglied.

Unter welchen Bedingungen beide künftig Handel treiben und bei Sicherheit und anderen Fragen zusammenarbeiten, ist offen. Die Bedingungen sind aber von höchster Bedeutung für Wirtschaft, Verkehr und letztlich Millionen Bürger.

Was ihr noch wissen solltet: 

Der Eintritt in die zweite Phase ist ein Durchbruch – doch die weiteren Verhandlungen werden kein Selbstläufer werde. 

Zwar freute sich Theresa May über den “wichtigen Schritt, um einen ordentlichen Brexit zu vollziehen”. 

Thank you to Presidents @JunckerEU and @donaldtusk. Today is an important step on the road to delivering a smooth and orderly Brexit and forging our deep and special future partnership. t.co/PSaATiA17n

— Theresa May (@theresa_may) December 15, 2017

Doch die EU tritt kräftig auf die Euphoriebremse.

So zeigte sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Freitag beim EU-Gipfel zwar erfreut über die Einigung mit Großbritannien. Er sagte aber auch: “Die zweite Phase ist wesentlich schwieriger als die erste – und die erste war sehr schwer.”