Neuwahl: Mehrheit für Kataloniens Separatisten – doch es droht Chaos
Die mit Spannung erwartete Neuwahl in Katalonien hat keinen politischen Richtungswechsel in der spanischen Krisenregion gebracht – vielmehr droht ein politisches Chaos in den nächsten Wochen und Monaten.
Das ist passiert:
► Die drei separatistischen Kräfte haben erneut eine absolute Mehrheit von 70 der insgesamt 135 Sitze des Parlaments in Barcelona errungen.
► Sieger der Wahl ist jedoch die liberale und pro-spanische Partei Ciudadanos der Spitzenkandidatin Inés Arrimadas. Sie erhielt am meisten Sitze.
Darum ist es wichtig:
Die Wahl wirft mehrere Fragen auf: Wer wird Präsident der Region?
► Spitzenkandidat Carles Puigdemont ist im Exil in Brüssel, sollte er zurückkehren, droht ihm Haft. Sein Ex-Vize Oriol Junqueras sitzt bereits in U-Haft.
Und: Werden die Separatisten weiterhin nach der Unabhängigkeit der Region streben?
► Puigdemont jedenfalls feierte das Ergebnis als Sieg. Er kündigte an, in die Heimat zurückzukehren, falls er vom Parlament zum Präsidenten gewählt wird.
➨ Mehr zum Thema: Die Wahl in Katalonien: Was das Wahlergebnis für die Zukunft Spaniens und Europas bedeutet
Was ihr noch wissen müsst:
“Der spanische Staat wurde bezwungen”, sagte Puigdemont in Belgien vor Journalisten Donnerstagnacht. “Rajoy und seine Alliierten haben verloren und von den Katalanen eine Ohrfeige bekommen”.
► Die Wahlbeteiligung war ein neuer Rekord für die Katalanen. Fast 82 Prozent der 5,5 Millionen der Wahlberechtigten waren zu den Urnen gegangen. Das zeigt, wie wichtig den Bürgern die Unabhängigkeitsfrage ist.
➨ Mehr zum Thema: “Wie kurz vor dem Bürgerkrieg”: Ich bin Spanierin – so erlebe ich die Krise in Katalonien
Mit Material der dpa.
You Might Like