• H&M ruft Socken zurück, weil einige Kunden darauf das Wort “Allah” erkannt haben wollen
• Die AfD nutzte das PR-Malheur für eine eigene Facebook-Kampagne

Die Abteilung Krisenkommunikation bei H&M hat schon einfachere Tage erlebt.

Zuletzt war der schwedische Modehersteller nicht gerade mit gelungenen Öffentlichkeitsmanövern aufgefallen.

► Erst brach stürmische Empörung los, nachdem H&M in einem Werbeprospekt einen schwarzen Jungen in einen “Coolest Monkey in the Jungle”-Pullover gesteckt hatte.

► Jetzt wollen Beobachter auf Kindersocken, auf der eine Lego-Figur als Bauarbeiter abgebildet ist, den arabischen Schriftzug “Allah” erkannt haben. Über den Fall berichteten zahlreiche internationale Medien.

So you didn’t learn a thing, @hm. You should have answered “No, it really doesn’t look like ‘Allah’ in arabic even if upside down” and just continue to sell the socks…
t.co/MmuZeV24Ol

— Herclueless (@Herclueless) January 27, 2018

Allah “war nur Zufall”

Offenbar löste dieses Video den Shitstorm aus:

Und wieder machte H&M alles noch viel schlimmer.

► Eine Sprecherin erklärte zunächst, die mutmaßliche Ähnlichkeit zwischen dem Presslufthammer und einem umgekehrten arabischen ”الله” sei “reiner Zufall.

►“Aber weil unsere Kunden sich beschwer haben, haben wir uns entschlossen, das Produkt zurückzurufen”, erklärte dann aber Unternehmenssprecherin Petra Buchinger.

Nun fragen sich viele zurecht: Wie paranoid muss jemand sein, der auf diesen Socken “Allah” erkennt?

So hetzten die Rechtspopulisten

► Und: Die Rechtspopulisten der AfD machen sich die peinliche Posse zunutze.

Die AfD – die offenbar auch wenig besseres zu tun hat, als sich mit Socken zu beschäftigen – echauffierte sich auf Facebook:

“Es wird immer absurder. Nachdem einige Filialen der Modekette H&M wegen eines Kapuzenshirts für Kinder mit der Aufschrift ‘Coolster Affe im Dschungel’ von wütenden Mobs gestürmt und verwüstet wurden, möchte man zukünftig keinesfalls mehr riskieren, den gutmenschlichen Zorn auf sich zu ziehen, indem man angeblich rassistische Kleidung vertreibt.”

Die Rechtspopulisten spotten: “Sofort wurde ein Sondereinsatzkommando hinzugerufen, das die Strümpfe mit dem göttlichen Funken fachgerecht entsorgte.” 

Der Debatte um Politische Korrektheit und Toleranz hat die Modekette zumindest keinen Gefallen getan.