Abschiebepolizist wurde bedroht – so will die Gewerkschaft ihre Beamte schützen
- Ein Polizist, der Abschiebungen begleitet, soll von zwei Männern bedroht worden sein
- Die Polizei-Gewerkschaft fordert eine Auskunftssperre über die Beamten und die Möglichkeit, die Dienstwaffe nach Hause holen zu können
Ein Vorfall in Mönchengladbach sorgt für Diskussionen. Ein Bundespolizist, der an Abschiebe-Flügen beteiligt gewesen sein soll, sei von zwei Männern bedroht worden, berichtete die “Bild”-Zeitung am Montag.
Die beiden Tatverdächtigen seien “ihrem äußeren Erscheinungsbild nach dem islamistischen Spektrum zuzuordnen”.
Die Dienststelle des Polizisten hat die Attacke nun gegenüber “Focus Online” bestätigt. Die Polizei-Gewerkschaft verlangt Konsequenzen.
Polizei-Gewerkschaft hat drei Forderungen
► “Wir fordern eine sofortige Auskunftssperre für alle Personenbegleiter“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizei Gewerkschaft, Ernst Walter, zu “Focus Online”. “Damit wird sichergestellt, dass niemand mehr personenbezogene Daten über die Kollegen bekommt, etwa über das Kennzeichen oder über das Einwohnermeldeamt.”
► Die Bundespolizeigewerkschaft will deshalb auch den Polizisten erlauben, ihre Dienstwaffen zum Eigenschutz mit nach Hause nehmen zu können.
“Wer sich bedroht fühlt, muss seine Waffe mitnehmen können. Damit Polizisten dies tun können, muss der Dienstherr künftig die Waffenschränke bezahlen. Bisher mussten das die Kollegen selbst tun”, betonte Ernst Walter.
Gewerkschaftschef war schockiert
Der Gewerkschaftschef fürchtet, dass die Suche nach Personal für die Bundespolizei noch schwieriger werden wird.
► Er forderte daher gegenüber “Focus Online”: “Wir müssen diesen Job attraktiver machen. Wir brauchen eine Zulage für diese Leute, bis jetzt gibt es weder eine Erschwernis- noch eine Gefahrenzulage.”
Von dem Vorfall in Mönchengladbach sei er schockiert gewesen. “Das ist die erste Bedrohung eines Personenbegleiters, von der ich gehört habe”, betonte Walter. “Wir kennen Bedrohungen bisher nur aus anderen Bereichen, etwa der Fußball-Fan-Szene.”
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